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1339. Juli 9. Olmütz (act. et dat. Olomucz).

fer. sexta a. f. b. Marg. virg. prox.

Johann, Kg v. Böhmen etc., bek., daß er seinem geliebten Fürsten, dem erlauchten Nik., Hzge v. Troppau, wegen dessen i. unwandelbarer Treue geleisteten Dienste [Vgl. dazu die Urk. v. 8. Juli 1339, Reg. 6296), in der Hzg Nik. seinen Ungehorsam, mit dem er die Majestät Kg Johanns beleidigt habe, bekennt] u. m. Rücksicht auf dessen künftiges Wohlverhalten gegen ihn, s. Nachfolger, die böhmischen Kge u. die Krone Böhmen, desgleichen dessen eheleibl. Söhnen n. Töchtern Land u. Hzgtum Ratibor m. d. Städten u. Schlössern Ratibor, Stadt m. Schloß, die Städte Zaar (Sohrau O.S.), Plezina (Pleß O.S.) u. Loslaw (Loslau, Kr. Rybnik O.S.), Rybnik, Schloß m. Städtchen, mit allen jetzigen u. künftigen Gütern, Dfern Menschen, Vasallen, Rittern, Knappen, Freiheiten, Einkünften, Nutzungen, Zöllen, Gerichten Äckern, Bergen, Weingärten, Wasser- u. Windmühlen, Jagden, Vogelstellereien, m. allen u. jeden Zugehörungen des gen. Hzgtums auf u. unter der Erde, nämlich an Gold- u. Silbererzen Blei Zinn, Kupfer, Salz oder aus welcherlei Art Metall sie bestehen, ferner m. dem Patronatsrecht über die Kirchen, m. der Münze, dem vollen Herrschaftsrecht (dominio mero et mixto, utili et directo) u. allen andern Rechten, m. denen s. geliebter Fürst Hzg Hlesko (Lestko † 1336) [Vgl. Grotefend, Stammtaf. der schles. Fürsten V, 19] das gen. Hzgtum Ratibor bis zum Lebensende besessen hatte, als böhmisches Lehn verreicht u. übertragen hat. Feiner sollen Hzg Nik., s. Erben u. Nachkommen nicht dem polnischem oder irgend einem andern Recht, sondern ausschließlich dem deutschen Fürstenlehnrecht unterworfen sein. In allem diesem gelobt der Kg für sich u. s. Nachfolger, den gen. Hzg als seinen Vasallen zu schützen u. gegen jede Eingriffe getreulich zu bewahren. Außerdem bestätigt Karl, Erstgeborner des böhm. Kgs u. Markgraf v. Mähren, der alle diese Verhandlungen für seinen Vater geführt u. abgeschlossen hat [Vgl. die betr. Angabe i. Reg. 6295], für sich, s. Brüder, Erben u. Nachfolger alles dieses u. gelobt ihre stete Bewahrung.

O. Z.


A. d. Registrum S. Wenceslai der Prager Universitätsbibliothek XVI. C. 7, Handschr. a. d. Anf. des 16. Jahrh., abgedr. v. Wattenbach u. Grünhagen i. Registrum St. Wenceslai, Urkk. vorzüglich z. Gesch. Oberschlesiens (Cod. dipl. Sil. VI, 1865), S. 184 ff. u. auszügl. daraus b. Grünhagen u. Markgraf, Lehns- u. Besitzurk. Schlesiens etc. Bd. II (1883), S. 385/386, sowie b. Emler, Regesta Boh. et Mor. IV, pag. 278, woselbst weitere Drucke angegeben sind. Laut Text hingen a. Orig. die S. des Kgs Johann u. des Markgrafen Karl.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.